WEISST DU, WAS ES HEISST, EIN WOLF ZU SEIN?
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"love will not break your heart but dismiss your fears"


Fremder? Was führt dich dein Weg hierher? bist du etwa gewillt, dich anzuschließen? Nun streuner, es bleibe dir überlassen. Und doch weiß ich, dass auch du, den Ruf nicht ignorieren kannst...

Forengründung

16. April 2009

AUfnahmestopp

inaktiv


RUDEL

"as brothers we will stand and we'll hold your hand"

Rudelstand

4 Fähen | 6 Rüden

TEAM


ALASKA # SADEC # NAADIR



PLOTLINE

"And you rip out all I have Just to say that you've won"



Der Frühling ist gekommen und verbirgt mit seiner blühenden Schönheit die Gefahren der Zukunft. Blauäugig wandert das Rudel durch die Berge, ohne zu ahnen, was sich hinter den Gipfeln verbergen mag. Eine Lawine? Ein feindliches Rudel? Gewiss ist: Die Zukunft hat noch ein Ass im Ärmel.
FOLGE DEM RUF DES WINDES UND FINDE DIE FREIHEIT

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 Kapitel 6/ Frühjahrsgefahren

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Sadec ZimbahSadec Zimbah
Rudelmitglied

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Kapitel 6/ Frühjahrsgefahren - Seite 8 EmptyDi 24 Mai 2016 - 19:25

Tot. So tot wie die verkohlten Bäume. So tot wie die veglühte Erde. So tot wie die versngten Blumen. So tot wie die weiße Wölfin. Würde nicht das Adrenalin durch seine Blutbahn rauschen, um ihn und alle seine Sinne zu betäuben, sein Herz würde in tausend Fetzen gerissen, wo gewaltig und schmerzhaft traf es ihn. Sein Versagen erschien ihm noch viel grausamer als das Feuer, das sie zu verschlingen drohte. Es zerbrach all den Mut, den er in der Zeit als Rudelwolf gesammelt hatte, es zerbrach das kräftige Selbstbewusstsein, mit dem der Rüde seine Schultern sonst schmückte. Und wie er so wimmernd neben dem gepeinigten Leib lag, merkte er kaum, dass ein anderer ihm zuhilfe kam, merkte kaum, dass Alaska sie schon lange wieder antrieb. Alaska, der nie die Hoffnung ausging. Sie war so stark. Und ich bin so schwach. Die Stimme in seinem Kopf erteilte ihm eine gedachte Ohrfeige. Sadec spitzte die Ohren. Was wollte sie ihm jetzt zuflüstern? Düstere Worte, zum wiederholten Male? Er konnte nicht einfach weghören, denn es waren genau diese düsteren Worte, die ihn wieder auf die Beine zwangen. Während ein nicht existenter Schatten kaum verständlich davon munkelte, welch ein armseliges Geschöpf er doch darstellen würde, wenn er einfach liegen bliebe, stemmte Sadec schon längst wieder seine Pfoten in die Erde, um sich mit einem Zittern und Zucken, vor Schmerz und Erschöpfung aufzurichten. "Wir müssen sie fort schaffen.", sagte er zu den anderen beiden Helfern und kam sich gleich darauf sehr dumm vor. Es war doch offensichtlich, dass sie fort mussten, dass sie dem Licht ihrer aller Mutter zu folgen hatten. 'Sei ein Wolf, sei stark'.

Noch einmal machte er sich daran, den leblosen Körper zu ziehen und zu zerren. Die zerschlissene Haut schaute über den Boden, nahm Asche und Schutt mit, der sich in dem schmutzigen Fell verfing. Und obwohl Sadec, und Hush und Naadir mit großer Wahrscheinlichkeit genauso, am Ende seiner Kräfte war, schaffte er es sich weiter und weiter zu bewegen, bis die Flammen nur noch als glimmen zwischen glänzenden Hölzern zu erkennen war und neben dem Knistern nur ein kaum hörbares Brummen blieb, dass er ohnehin unter dem Ringen in seinen Ohren nicht mehr wahr nahm. Als das kühle Nass endlich erreicht war ließ er erst von dem Körper ab und viel mehr als dass er sprang in den Bach, bewegte sich mit schweren Bewegungen darin hin und her, ließ das Wasser seinen Magen genau wie seine Lungen füllen, sodass er husten musste. Aber das war okay, denn alles war besser als das Feuer, das noch immer in seinem Inneren lodere und der Rauch, der tiefe Furchen in sein Fleisch schlug.

Sobald Sadec sich abgekühlt hatte, schmiegte er sich mit seinem noch nassen Leib an Aleu und begann damit, ihre wunde Haut mit der Zunge zu befeuchten. Seine Lider waren zu schwer, um die Augen zu öffnen, aber er dachte an die Wölfe, an das Rudel, an seine Familie. Er dachte an Alaska, wie sie allem Leid trotzend weiter ging, an Conversano, der sich nicht in die Knie zwingen ließ, an Hush, dessen Hilfsbereitschaft unendlich war, an Naadir, der unversehrt aus den Flammen gestiegen war, gar an R'shiens dachte er, der los gezogen war, seine Schwester zu suchen. Wenn Sie wieder kommen, werden wir sie mit offenen Herzen empfangen,  dachte er, als er sich in einem Ausdruck tiefer Erleichterung und Dankbarkeit an seine Leitwolfin drückte. Du bist das Leben und der Mut, welche uns für immer Vereinen werden. Du bist unser Horizont, zu dem wir stets blicken werden.". Demütig ließ er seine raue Zunge über ihre Lefzen gleiten, bevor er sich erneute den Pelz mit Wasser beschwerte, um auch Aleu wieder an jenes Leben zu erinnern.


[zerrt Aleu zum Bach x kühlt sich und Aleu ab x spricht zu Alaska]
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AleuAleu
Neuankömmling

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Kapitel 6/ Frühjahrsgefahren - Seite 8 EmptyDo 26 Mai 2016 - 21:17

Weich, es war alles so weich und sanft. Und hell. Nichts blieb übrig von der Dunkelheit in die sie gefallen war. Auch Aleu fühlte sich leicht, gar schwerelos und ebenso sanft glitt sie durch die widerstandslose Umgebung. Es war, als sei das Gehen so leicht wie nie zuvor, als könne sie schweben und müsse nicht länger mühselige Wege nehmen um einem Ziel näher zu kommen, dass noch so in der Ferne lag. Unberührbar, unantastbar, so schien es. Doch hier war es so leicht, so nah, gar greifbar und nicht verworren. Ganz deutlich sah sie es vor sich: Das Ziel, das Licht. So strahlend Weiß, ein gelblicher Schimmer, der sich leuchtend ausbreitete, sie umwarb und einkesselte. Aleu badete geradezu in diesem Licht, es war warm, ebenso sanft und widerstandslos, allumfassend.
Ein wohliges Gefühl, das Aleu vergessen ließ, wo sie war, was sie tat und eben noch gedacht hatte. Es war wie das Gefühl der Sonne, die früh morgens im Sommer auf der Nasenspitze kitzelte, nur brachte dieses Licht den ganzen Körper zum kitzeln, schien in alle Glieder zu kriechen und brachte Leben in die Knochen, in die Zellen. Es war befreiend, gleichsam wie es einnehmend war und beherrschend. Es schien, als wollte es sie einnehmen, einladen und dabehalten. Besitzen.
Sie tat einen leichten Schritt, einen zweiten in Richtung des Lichtes, es war so lockend. Es roch nach Blüte, Frühling und Heimat. Noch viel mehr, nicht bloß die Heimat, es war Familie, der Geruch nach der alten Heimat, nach Geschwistern und Eltern. Doch da war mehr- noch mehr! Aleu konnte es nicht benennen, nicht erfühlen, der Geruch, so süß, so lockend- was war es? Es war ihr bekannt, sehr bekannt, doch sie erkannte ihn nicht. Es hatte etwas von Heimat, von Versuchung und Geborgenheit. Ein Halt, ein Fels zwischen tosenden Wellen- eine starke Schulter, ein Schirm. Was? –oder wer?
Weitere Schritte, prüfend, witternd, ihre so feine Nase wollte erkennen, was sich dort befand, im Licht, das ihr so bekannt, und doch so unerkannt erschien. Neugierig, völlig vergessend trat sie Näher an dies Licht heran, trabte, rannte. Sie kam nicht heran, nicht mehr als einen Schritt, den sie noch brauchte um es  zu erreichen. So weit entfernt.. Doch da- was war da? Der Geruch- ein Gesicht… Der Tod?!

Wie ein Schock, ein Schlag. Das Wasser spritzte zu ihr heran. Woher kam all das Wasser, ertrank sie? Nein, sie war nicht im Wasser. War da nicht eben noch ein Feuer gewesen? Ein Feuer das sie alle verschlingen wollte? Das Rudel!
Blitzartig schlugen die Gedanken und Erinnerungen zurück in ihren Kopf, brannten sich ein wie das Feuer zuvor in ihr Fleisch und Fell. Sie riss die Augen auf, starrte ins Wasser, die Augen brannten, die Glieder ebenso und die Haut, als risse man ihr das Fell bei lebendigem Leibe vom Körper herab.
Sie wollte aufstehen, schaffte es nicht. Wo war sie? Sie sah nichts, ihre Augen tränten schmerzlich, nur trüb wie durch einen Schleier sah sie Gestalten springen, konnte sie nicht zuordnen im ersten Moment. Ein erstickter Aufschrei, in Winseln mündend und sie schloss von Schmerz betäubt die Augen erneut. Langsam drangen die Gerüche in die geschundene Nase zurück, beruhigten ihr Gemüt ein wenig, als sie die Witterung des Rudels nach einiger Zeit erkannte.
Sie hustete, doch das Kratzen, der Rauch in ihrer Kehle verschwand nicht. Plötzlich war sie so müde und schwach, obwohl sie erst soeben erwacht war. Doch der Schmerz, den sie zu lokalisierte versuchte, hielt sie davon ab einzuschlafen, er schien überall zu sein.
Da war noch etwas, nicht bloß der Geruch des Rudels, ein besonderer Geruch. Der Fels. Die Schulter.
In einem jämmerlichen Wimmern versuchte Aleu die Augen wieder aufzuschlagen, ihre Augen brannten noch immer heftig, doch diesmal erkannte sie die Statur Sadecs. Ihr war zum Heulen zumute, wollte winseln, doch kein Ton entkam ihr, bloß ihre Lefzen zitterten demütig. Ihre Glieder waren so schwer, so träge. Heben konnte sie sie nicht, erkannte sie doch nun auch, wo der schlimmste Schmerz ansässig war. Ihre Hinterläufe, sie traute sich nicht sie zu bewegen, aus Angst, sie könne es nicht, so heftig stach der Schmerz dort, brannte und riss an ihr.
Ihr Fell musste überall versengt sein, verbrannt die Haut darunter, geschürft. Doch das kümmerte sie wenig, langsam krochen die Erinnerungen an ihren Sturz in ihr Herz zurück. Was hatte sie getan? Sie hatte ihr Rudel durch ihre Schwäche in Gefahr gebracht! Sie hatten Aleu gerettet- waren sie alle wohlauf? Noch erkannte sie zu wenig um die dunklen Gestalten abzuzählen, die sich in die Fluten gestürzt hatten. Sie konnte nur beten, hoffen, das dem so war.
“Es… tut mir.. so Leid..“ wimmerte sie mit brechender Stimme, presste die schmerzenden Augen wieder zusammen, hustete erneut den Ruß aus ihren Lungen.
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ConversanoConversano
Delta

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Kapitel 6/ Frühjahrsgefahren - Seite 8 EmptyFr 27 Mai 2016 - 19:39

„Sound the bugle now
Play it just for me.
I'm a soldier, wounded,
So i must give up the fight.
Sound the bugle.“



Stille.
Eine allumfassende Stille hatte sich über den aufgewühlten Geist des dunklen Riesen gelegt, schirmte diesen ähnlich einer Glaskuppel ab. Kein Geräusch drang mehr an die wild zuckenden Ohren, weder das ohrenbetäubende Knistern und Knacken des gefräßiger werdenden Feuers, noch das schneller durch seine Venen rauschende Blut. Conversano vernahm kein einziges Geräusch, während er den unsteten Blick immer wieder auf die Feuerbrunst gleiten ließ, welche mehr und mehr vom Baumstamm zu verschlingen schien.
Dann fiel Aleu und sein Herz setzte für einen Schlag aus. Es schien, als stünde die Welt still, als lecke das Feuer eben nicht soeben am einst schneeweißen Pelz der jungen Fähe, als wolle sich das Unwetter nicht soeben das gesamte Rudel einverleiben. Der Schock saß dem Rüden tief in den Knochen, als er einen beinahe zögerlichen, stockenden Schritt voran machte, der Wölfin zu Hilfe eilen wollte, war unlängst ein schwarzbrauner Schatten an ihm vorbeigejagt. Sadec Zimbah. Heldenhaft stürzte er in die gierigen, schmerzenden Flammen, zerrte das inzwischen leblose Bündel aus der Reichweite der Flammenzungen und erlitt selbst qualvolle Verbrennungen. Der Schwarze witterte es, roch die unangenehm verbrannten Haare des Wolfshundes, meinte, dessen blutige Pfoten ebenso zu spüren wie die stetig ansteigende Sorge des Rüden, je länger die Weiße stumm und leblos blieb. Doch sie atmete und mit diesem zarten Atemzug, welchen die dunkel gewordenen Augen Conversanos erhaschten, kehrten die Geräusche zurück. Sein Herz schlug ihm unnatürlich schnell in der Brust und er spürte die unerträgliche Hitze auf dem Antlitz, war er in seiner überbordenden Sorge näher an den Stamm herangetreten.

Dann endlich schälte sich eine geschwächte Gestalt aus dem dunkler werdenden Qualm, der ihm in Augen und Lunge brannte, ihn an die Grenzen des Ertragbaren katapultierte. Obgleich angeschlagen und offenbar nahezu jeder Kraft beraubt, hinterließ die Erscheinung der großen Fähe einen Hoffnungsfunken in ihm. Lediglich ein einziges, ein letztes Rudelmitglied fehlte. Sofern dieser der Flammenhölle entrann, wäre das Rudel aus dem Gröbsten raus und dies ohne Verluste.
Ihre erschöpften Worte jedoch ließen in ihm jeden Muskel erstarren, die Angst kehrte zurück. „... Naadir...ich...ich konnte nicht auf ihn warten... ...was nun...wie weiter?...wir sollten hier nicht bleiben ...“ Schlagartig kehrte sein Blick zu den tanzenden Flammen zurück, spürte das dumpfe Schlagen seines Herzmuskels im Brustkorb. Die Welt verstummte erneut für einige hektische, geröchelte Atemzüge, in welchem Conversano einzig ein Gedanke durch den Kopf jagte, einem schneller werdendem Karussell gleich. Begleitet durch ein sonores Geräusch, welches er nicht einordnen konnte. Das durfte nicht sein. Sie konnten niemanden zurücklassen. Niemanden.
Unbekannte Emotionen, jahrelang unterdrückt und verdrängt, zurückgehalten aus dem Wissen, daran zu sterben, drohten über ihm zusammenzubrechen. Dieses Rudel war die letzte Familie, die er noch besaß, der einzige Grund dafür, sich tagtäglich irgendwelchen unsinnigen Aufgaben zu stellen. Sollte auch nur ein Mitglied durch einen unfreiwilligen Tod umkommen würde dies die kleine Welt des Dunklen vollkommen aus den Angeln heben. Es würde ihn restlos zersplittern lassen.
Dann jedoch erschien die Gestalt des großen Rüden, schien unversehrt und nahezu euphorisch über den Baum zu schweben und sich zu Sadec und Aleu zu gesellen. Ohne Verbrennungen davon getragen zu haben oder sonstigen Schaden. Ein Trugbild, wie er sich dachte, ebenso wie jene zwei Wölfe, welche Sadec zuvor geholfen hatten und einem Spiegel hätten entsprungen sein können.

Erleichterung durchströmte den Wolf in seiner reinsten Form, speiste seinen Körper mit vollkommen ungeahnter Kraft und ließ ihn weniger mühsam einige Schritte vom Feuer weghumpeln. Auch der Seuchenträger - Hush sein Name, soweit er sich entsann - hatte sich zu der kleinen Gruppe um Aleu gesellt und half nun dabei, diese fort vom Feuer zu bringen.
„Weg hier!“ Ihre Stimme klang angespannt und dünn, Alaska schwankte leicht gegen ihn, als sie sich aufmachen wollte. Besorgt runzelte der Schwarze seine Stirn, wollte an ihre Seite eilen und sie stützen, doch sein Verrat an ihr wog noch immer schwer auf seinen Schultern. Vorsichtig folgten seine veilchenblauen Augen ihrer rußgeschwärzten Gestalt, beobachteten ihren anfangs noch leicht wankenden Gang mit Argusaugen. Doch je weiter sie lief, desto mehr kehrte die Kraft in ihren gezeichneten Körper zurück und die Sorge wich ein wenig aus Conversano, machte lediglich der Beklemmung Platz, welche sich in seinem Magen eingenistet hatte. Auch der Hüne folgte alsbald dem Rudel, welches bemüht war, seine letzten Kraftreserven dafür zu nutzen, um zum rettenden Fluss zu gelangen, an welchen ihre Leitwölfin sie geführt hatte.
Ein kurzer Blick genügte dem Rüden um zu erkennen, wer fehlte. Zorn wollte in ihm aufwallen, doch war er viel zu erschöpft für derlei Anwandlungen. Viel zu erleichtert, dass er das Rudel nun nahezu unversehrt vor sich sah.Der Fluss ähnelte einem Versprechen, ließ durch sein leises Rauschen das leise Knistern des Brandes verschwinden und schenkte ihnen allen ein wenig Erholung.
Alaska sank in die Fluten, etliche Wölfe taten es ihr gleich und schließlich schmiegte sich der Halbwolf an die nun wieder einigermaßen weiße Wölfin.
„Du bist das Leben und der Mut, welche uns für immer Vereinen werden. Du bist unser Horizont, zu dem wir stets blicken werden.“ Eine zarte Regung im tiefsten Inneren Conversano ließ ihn nachdenklich auf diese zwei so verschiedenen Wölfe blicken. Die Worte Sadecs berührten ihn, ließen ihn die Wahrheit darin erkennen und doch - ein tiefer sitzendes Gefühl peitschte durch diesen nahezu heiligen Moment, vergiftete die friedlichen Gedanken hinter diesen Worten. Unbewegt und starr blickte Conversano dem Rüden und der Leitwölfin entgegen, wollte er ihm doch weitaus lieber auf seinen Platz verweisen, welcher definitiv an der Seite einer anderen weißen Fähe sein sollte. Doch der Schwarze hielt seine Eifersucht im Zaum, drehte sich ab und sah noch aus dem Augenwinkel, dass der Halbwolf diesem Wunsch tatsächlich nachkam und Aleus Nähe suchte. Diese erwachte sogleich und der Hüne spürte eine weitere Sorge von seinen Schultern gleiten. Schließlich erreichte auch er ein wenig abseits das Wasser, blickte hinein und betrachtete schmerzvoll die Aschepartikel und Rußwölkchen, welche durch das einst klare Wasser trieben. Es zeigte so viel mehr als nur die überstandene Gefahr.
Conversano senkte den schweren Kopf, trank ausgiebig, bis sich das Gefühl verflüchtigte, welches in seiner Kehle gekratzt hatte. Danach hob er das Haupt und blickte über das Rudel, welches erschöpft, aber am Leben hier lagerte. Ein feines, kaum zu sehendes Lächeln ließ seine Lefzen in Bewegung geraten, ehe auch er wieder ein wenig näher zum Rudel schritt.
Mehr denn je spürte er, dass die Wölfe nach dieser Gefahr einander brauchten. Die Nähe zueinander, die Zuwendung, die Zuneigung. Er schluckte.
Dieser Tag hätte so viel grauenvoller ausgehen können.      

Am Baumstamm, entsetzt & besorgt ;; beobachtet, schreckensstarr ;; folgt Alaska & dem Rudel zum Fluss
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Sadec ZimbahSadec Zimbah
Rudelmitglied

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Kapitel 6/ Frühjahrsgefahren - Seite 8 EmptyFr 7 Okt 2016 - 15:42

Es war ein Morgen so grau und düster wie Sadec ihn schon lange nicht mehr erlebt hatte. Dabei hatte sich die Wolkendecke schon lange gelichtet und es erreichten sogar einige wärmende Sonnenstrahlen die Erde. Doch in seinen Gedanken tobten noch immer die Erinnerungen an diese Schreckensnacht, die das Rudel hinter sich hatte. Sein Hals war so rau und trocken, dass jede Atemzug ein Kampf war. In seinem Auge loderten die Flammen noch immer und seine Nase konnte kaum etwas anderes wahrnehmen, als den Duft von Asche und Verderben. Mit zittrigen Beinen hatte er sich erhoben und über ein Feld der Verwüstung geblickt. Auch, wenn die Ebene schon vor dem Unwetter nicht viel zu bieten gehabt hatte, so erinnerte sie jetzt nur noch an ein Schlachtfeld. Die geschundenen Körper waren dicht aneinander gedrängt, versunken in einem tiefen Schlaf, dem sie vor Erschöpfung wohl kaum entfliehen konnten. In all dem Chaos, das um sie herum herrschte, war das ein Anblick, der Sadec mit einer angenehmen Harmonie erfüllte.

Sobald Sadec den Wald betrat verließ ihn diese Wärme jedoch wieder. Es war so still. So einsam. So verlassen. Jedes Leben schien wie ausgelöscht zu sein. Die Tiere, die hier einst lebten, waren den Flammen erlegen oder hatten die Flucht ergriffen. Graue Asche bedeckte all das, was noch übrig geblieben war. Mit jedem Schritt, den der Rüde tat, wirbelte er kleine Wölkchen auf. Er konnte es nicht verstehen, wie so viel Friedlichkeit so viel Grausamkeit verbergen konnte, die Grausamkeit der all das hier zugrunde lag. Und wie er so umher streifte, verloren in bitteren Gedanken, bemerkte er kaum, dass in Abwesenheit all der frischen Frühlingsdüfte nun ein anderer Geruch in seiner Nase kitzelte. Einer, den er nicht kannte. Der Rüde verharrte einen Moment, nahm noch einen tiefen Atemzug und war sich ganz sicher. Getrieben von schrillenden Instinkten preschte er zu dem Unterschlupf zurück, in dem das Rudel sich ausruhte. “Alaska!“, rief er. Erst im nächsten Augenblick wurde ihm bewusst, dass er wahrscheinlich auch die anderen Wölfe aus dem Schlaf gerissen hatte. “Alaska,“ sagte er erneut, leiser diesmal. “Etwas stimmt hier nicht.“

[läuft durch den Wald - weckt Alaska]
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AlaskaAlaska
Alpha

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Kapitel 6/ Frühjahrsgefahren - Seite 8 EmptyDi 4 Apr 2017 - 12:16

Es war als würde sie aus einem hundertjährigen Schlaf erwachen. Gerade noch hatten wilde Träume ihren Geist gefangen, doch nun entzogen sie sich ihr, verblassten und sie kam zurück. Und mit ihrem Erwachen auch die Steigheit in den Gliedern, das Jucken der Haut an deren kahlen Stellen das Fell anfing nach zu wachsen. Sie hustete, als sie tief einatmete, da der Boden noch immer mit einer zarten Ascheschicht bedeckt war, auf der ihr Kopf gebettet lag. Ihr Rücken spürte die Wärme Conversanos und seinen ruhigen Atem. Sie war nicht sicher, ob er schon wach war, oder ob er sich bloß nicht rührte um Alaska schlafen zu lassen.

Das Rudel hatte eine harte Zeit hinter sich. Das Feuer hatte nachhaöltige Schäden hinterlassen, sowohl auf ihren Körpern, als auch im Wald, der sie beherbergte. Hie und da bahnten sich zwar schon einzelne satt grüne Knospen ihren Weg durch den Staub, doch der Großteil des Waldes blieb vertrocknet, verkohlt und verlassen. Doch ihren Geit hatte das Feuer nicht gebrochen. Das Rudel hatte tatsächlich überlebt und seine Reise fortgesetzt. Manche der Wölfe litten noch immer an ihren Verbrennungen und der Aschebelastung in ihren Lungen. Doch es wurde von Tag zu Tag besser und Alaska versuchte neuen Mut zu schöpfen, indem sie dieses Ödland verlassen wollte und richtung Zuversicht lief.

Als Sadec ihren Namen rief beschloss sie aufzustehen. Sie reckte ihre steifen Läufe und Gähnte ausgiebig - schon füllten sich ihre Nüstern mit den verschiedensten Gerüchen und ihre Ohren zuckten aufmerksam hin und her. Als sie den Blick über ihre Brüder und Schwestern gleiten ließ vergewisserte sie sich, dass alle wohlauf waren. Wer noch nicht wach war würde sicher bald erwachen. Alaska drehte sich zu Sadec und bemühte sich den Grund für seine Beklemmnis zu erspüren. Sadec deutete mit der Schnauze Richtung Osten und sie witterte. Es war nicht leicht einzelne Gerüche aus der Luft zu filtern, die noch immer nach verkohlter Rinde und Staub roch. Feinere Gerüche wie das zarte duften der der sich zurückkämpfenden Frühblüher mischten sich darunter, wie auch der Geruch ... fremder Wölfe. Sie konnte ein Rudel riechen, da war sie nun sicher, wo auch Sadec schon Alarm geschlagen hatte.
" Du hast recht, da läuft ein Rudel. Ich schätze sie sind auf der Jagt.", sagte sie nachdenklich und begann innerlich bereits zu überlegen, wie sie vorgehen sollten. Das Rudel war wahrscheinlich für eine Konfrontation zu geschwächt. Alaska musste zugeben, dass sie nicht genau ausmachen konnte, um wie viele ihrer Artgenossen es sich handelte. Das mussten noch Folgen des Rauchdschadens sein, dachte sie zerknirscht. Ein Sinn, auf den sie sich ihre Leben lang verlassen konnte... Schnell lenkte sie ihre Gedanken auf andere Wege. "Am besten wir brechen unser Lager ab und machen einen Bogen um die Fremden. Ich will außerdem diesen verfluchten Wald so schnell wie möglich verlassen."verkündete sie und gab einen bellenden Laut von sich, um das Rudel endgültig zu wecken. Es war Zeit aufzubrechen und eine Streitigkeit mit einem anderen Rudel konnten die Sturmtänzer nun wirklich nicht gebrauchen.

[wacht auf, redet mit Sadec, riecht fremde Wölfe, will aufbrechen und weckt das Rudel]
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